Grotowski-Training
Das Grotowski-Training ist eine intensive Schauspielmethode, die vom polnischen Regisseur Jerzy Grotowski entwickelt wurde. Es zielt darauf ab, die körperliche Ausdruckskraft der Schauspieler*innen zu maximieren, indem es sie von unnötigen Spannungen befreit und ihre Fähigkeit zur vollen Präsenz auf der Bühne schärft.
Was ist das Grotowski-Training?
Grotowski betrachtete den Körper als zentrales Ausdrucksmittel des Schauspielers und entwickelte eine Reihe von Übungen, die darauf abzielen, physische Blockaden zu lösen und eine tiefere Verbindung zwischen Körper und Emotion herzustellen. Die Methode ermutigt Schauspieler*innen, sich von konventionellen Gesten und oberflächlichen Emotionen zu lösen und eine authentische, rohe Bühnenpräsenz zu erlangen.
Warum Grotowski-Training in der Schauspielschule?
Das Grotowski-Training ist ein essenzieller Bestandteil der Schauspielausbildung, da es den Lernenden hilft, ihre körperliche Ausdruckskraft und Bühnenpräsenz zu schärfen. Es fördert die Fähigkeit, sich vollständig auf eine Rolle einzulassen, Emotionen durch Bewegung auszudrücken und innere Blockaden zu überwinden. Darüber hinaus stärkt es die körperliche Disziplin, das Ensemblegefühl und das Vertrauen in den eigenen Körper als wichtigstes künstlerisches Werkzeug.
Kernprinzipien des Grotowski-Trainings
Totaler körperlicher Ausdruck
Der Schauspieler wird angeleitet, sich frei und ohne Einschränkungen zu bewegen.
Reduktion auf das Wesentliche
Verzicht auf überflüssige Bühnenelemente zugunsten der puren körperlichen Darstellung.
Verbindung von Körper und Emotion
Emotionen entstehen durch Bewegung, nicht durch rein intellektuelles Nachvollziehen.
Enge Ensemble-Arbeit
Die Methode fördert tiefgehende Zusammenarbeit und Vertrauen zwischen den Darsteller*innen.
Für wen ist das Grotowski-Training geeignet?
Diese Methode richtet sich an Schauspielerinnen, Tänzerinnen und Performer*innen, die ihre körperliche Präsenz und Ausdruckskraft vertiefen möchten. Es ist ideal für alle, die den Mut haben, neue Wege der Darstellung zu erkunden und sich selbst als künstlerisches Instrument weiterzuentwickeln.
Zusammenfassung
Das Grotowski-Training ist eine von Jerzy Grotowski entwickelte Schauspielmethode, die die körperliche Ausdruckskraft maximiert und die Bühnenpräsenz schärft. Durch spezielle Übungen werden physische Blockaden gelöst und eine tiefere Verbindung zwischen Körper und Emotion gefördert. Kernprinzipien sind totaler körperlicher Ausdruck, Reduktion auf das Wesentliche, die enge Verbindung von Bewegung und Emotion sowie intensive Ensemble-Arbeit. Das Training eignet sich für Schauspielerinnen, Tänzerinnen und Performer*innen, die ihre Ausdruckskraft vertiefen möchten. Workshops und Intensivkurse bieten die Möglichkeit, diese Methode praktisch zu erleben und weiterzuentwickeln.
Akrobatik
Anthroposophie
Artaud
Biomechanik
In Meyerhold´s Biomechanik geht es um eine Kombination von psychologischen und physiologischen Prozessen. Der Schauspieler benutzt besondere Bewegungen und Gesten zur Verdeutlichung seiner Emotionen. Die Biomechanik formt und fördert die körperliche und geistige Wachheit und Fitness über abstrakte, intensiv dynamische Haltungen. Meyerhold meint, dass Emotionen aus physischen Abläufen entstehen. Wenn der Körper sich in bestimmte Positionen begibt, folgen die Gefühle von ganz allein.
Bertolt Brecht
Der Darsteller soll sich nicht in die Rolle hineinversetzen, sondern sie und ihre Handlungen zeigen und diese gleichzeitig bewerten, dies verlangt vom Schauspieler eine ständige Reflexion seiner Rolle. Nicht die Identifikation, sondern das Bewusstsein und Beobachten der Umgebung (sowohl im Stück als auch der Gesellschaft) sind zentrale Aspekte dieses Ansatzes. Eine wesentliche Methode ist dabei die Verfremdung, die eine Handlung durch unterbrechende Kommentare oder Lieder so modifiziert, dass sowohl der Zuschauer als auch der Darsteller eine Distanz zum Stück aufbauen kann.
Clownerie
Arbeit an Gesetzmäßigkeiten von Komik, Kennenlernen der Zirkusclowns, Erfahrungen mit dem „Eigenen Clown“.
„Die Suche nach dem eigenen Clown ist zuerst die Suche nach der eigenen Lächerlichkeit“
– Jacques Lecoq
Commedia dell' Arte
Erfahrungen mit der „Neutralen Maske“ und mit „Expressiven Masken“ und dazugehöriger spezieller Körperarbeit, Spielen mit Halbmasken, Kennenlernen und Bespielen der Commediafiguren, Kostümierung.
„Die Maske zwingt Dich, Deine Gesten zu vergrößern und zu entwickeln, um die zu spielende Person zu definieren“
– Dario Fo
DAN
Die Michael Tschechov- Methode
Kernbereiche der Technik sind die psychologischen Gebärde, die das Gestalt werden lässt, was eine Figur im Innersten will und wie sie es erreichen möchte; die Atmosphäre, die den Raumaspekt für die schauspielerische Arbeit nutzbar macht, und Imagination und Verkörperung, bei der alle Elemente der Technik im Moment der körperlichen Verwandlung aus einem inneren Bild heraus zusammenfließen.
Dramenanalyse
Epik
Feldenkrais
Grotowski-Training
Grundlagenarbeit
Intensive Körperarbeit, Bewegungsanalysen, Eigen- und Fremdwahrnehmungen, Rhythmusgefühl, Gruppenspiele, wecken und erweitern von Spielfreude etc.
„Unser Weg ist eher eine „via negativa“. Es geht also nicht um Vermittlung von Handwerk, sondern um Abbau von physischen und psychischen Blockaden.“
– Jerzy Grotowski
Gruppendynamik
Erfahren und Durchschauen von Rollen in der Gruppe, von Gruppenstrukturen und Gruppenphasen, Wahrnehmungs- und Verhaltensübungen in der Gruppe, soziometrische Übungen und Interventionsmethoden.
„Die Eigenschaften und Fähigkeiten einer Gruppe sind verschieden von der Summe der Eigenschaften und Fähigkeiten der einzelnen Personen der Gruppe.“
-Kurt Lewin
Improvisation
Spontanitätsentwicklung, Phantasieerweiterung, Regeln und Techniken, erweiterte Körperarbeit, szenische Arbeit, Rollenspiele usw. Improvisation ist Teil der Schauspielausbildung der TheaterAkademieStuttgart.
„Schalte den verneinenden Intellekt aus und heiße das Unbewusste als Freund willkommen.“
-Keith Johnstone
Inszenierungsanalyse
Jeux Dramatiques
Ausdrucksspiel aus dem Erleben, freies Theaterspiel ohne eingeübte Techniken, entdecken und wachrufen schöpferischer Fähigkeiten, spielerisches Miteinander, angstfreies Üben von Rollenspielen…
„Jeux – Spiel – ist einerseits lustbetonte Bewegungsfreude, andererseits die freiwillige Unterordnung unter Spielregeln. “Dramatique“ anstelle von „theatrale“ soll hervorheben, dass wir nicht in erster Linie für Publikum auftreten, sondern zur eigenen Freude und zur persönlichen Entwicklung Theaterspielen wollen.“
-Leon Chancerel
Konstantin Stanislawski
Der Schauspieler soll parallele Situationen aus dem eigenen Erleben finden, um das nicht Erlebte glaubwürdig zu verkörpern und sich dann fragen: Wie würde ich handeln, wenn ich mich in der oder jener Situation befinden würde. Das Verhältnis von „Ich“ und „Rolle“ ist dabei von zentraler Bedeutung. Da es auf der Bühne keine privaten Handlungen gibt, soll sich der Schauspieler mit seinem „künstlerischen Ich“ auf spielerische Weise mit der Rolle verbinden.
Lee Strasberg
Lyrik
Metrik
Poetik
Psychodrama
Schauspiel
Die Schauspielschule bindet neben den traditionellen Fächern der Theaterpädagogik auch Erfahrung am Filmset mit ein.
Sprechkunst
Sprechpädagogik
Sprechen als unmittelbarer zwischenmenschlicher Kontakt ist, wie wissenschaftliche Untersuchungen belegen, in vielen Lebensbereichen auf dem Rückzug. Das gesprochene Wort als einzigartigen Ausdruck der eigenen Individualität zu begreifen, gibt die Sprechpädagogik Hilfestellungen. Atem, Stimme, persönliche Klangfarbe und der sichere Umgang mit den Sprechwerkzeugen verhilft in jeder Lebenslage Menschen jeden Alters zu mehr Selbstvertrauen und sicherem Auftreten. Die Berufsfelder des Sprechpädagogen finden sich darum in Schulen und Kindergärten, in der Wirtschaft für Mitarbeiter-, bzw. Führungstrainees, oder auch in Altersheimen und heilpädagogischen Einrichtungen unter stärker therapeutischen Aspekten. Ein relativ neuer, aber gesellschaftspolitisch immer wichtiger werdender Berufszweig.
Theaterpädagogik
„Theaterpädagogik will auf spielerische Weise Wertvolles zum Blühen und Missstände zum Verschwinden bringen, will also Veränderung und Entwicklung.“
– Felix Rellstab
5 Rhytmen
„Deinen Tanz zu finden heißt Dich selbst zu finden mit Deiner ganzen Kreativität und Beweglichkeit.“
Die 5 Rhythmen umfassen eine einfache Bewegungspraxis, mit dem Ziel, den Tänzer, der in jedem Körper lebt, hervortreten zu lassen, unabhängig von Form, Größe, Alter, Einschränkungen und Tanzerfahrung. Die 5 Rhythmen sind Flowing, Staccato, Chaos, Lyrical und Stillness. Zusammen bilden sie ‚the wave‘ (die Welle), eine Bewegungsmeditation. Dabei geht es nicht darum, bestimmte Schrittfolgen zu tanzen. Jeder Rhythmus ist ein eigenes Energiefeld, durch den der eigene Ausdruck gefunden und gestaltet werden kann. Die Rhythmen sind das Fundament von Gabrielle Roth’s Lehre, einer Reihe von heilenden „Landkarten“ für den Körper, das Herz, den Verstand, die Seele und den Geist.
Theaterkompagnie Stuttgart
Die Theaterkompagnie Stuttgart ist ein professioneller Tourneebetrieb im Verband der Inthega-Theater. Im Ensemble der TKS arbeiten Schüler der Fachschaft Schauspiel mit ihren Dozenten zusammen und erfahren die Arbeitswelt des Theaters an der Seite von erprobten Kollegen. Seit 1998 gastiert die TKS an Stadttheatern und Open-air-Festivals im gesamten deutschsprachigen Raum und in der Schweiz.
Schüler der Fachschaft Theaterpädagogik können durch Assistenzen in den Bereichen Regie, Bühnenbild, Kostüm, oder durch die Mitarbeit im Tourneebetrieb bei Licht- und Tontechnik wichtige Berufserfahrungen sammeln.
Theaterakademie Stuttgart e.V.
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Lutz Magnus Schäfer
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